Das spanische Ministerium für Verkehr und nachhaltige Mobilität hat den Dienstleistungsvertrag zur Erstellung der Machbarkeitsstudie für den Küstenbahnkorridor an der Costa del Sol zwischen Algeciras (Provinz Cádiz) und Nerja (Málaga) formalisiert. Die Kosten belaufen sich auf 991.911 Euro (inkl. Mehrwertsteuer). Die Arbeiten können nun aufgenommen werden.
Zielsetzung der Studie
Ziel der Studie ist es, nachhaltige, zugängliche und sichere Mobilitätsalternativen anzubieten. Dabei soll die Nutzung der Eisenbahn gefördert und der territoriale sowie soziale Zusammenhalt gestärkt werden. Ebenso sollen städtebauliche Entwicklungs- und Mobilitätsstrategien integriert werden.
Den Zuschlag für den Auftrag erhielt die Bietergemeinschaft UTE WSP SPAIN-APIA, S.A.U. und Muticriteri-MCRIT AIE. Im Rahmen der Studie sollen umfassende Lösungsansätze zur Verbesserung der Mobilität und der Bahnanbindung zwischen den Gemeinden an der Costa del Sol analysiert werden.
Ausbaupläne und Streckenabschnitte
Geplant ist die Verbesserung der bestehenden S-Bahn-Linie C1 Málaga-Fuengirola sowie deren mögliche Verlängerung sowohl in westlicher Richtung nach Algeciras über Marbella und Estepona als auch in östlicher Richtung nach Nerja.
Die Machbarkeitsstudie gliedert sich in fünf Abschnitte:
- Málaga-Fuengirola
- Fuengirola-Marbella
- Marbella-Estepona
- Estepona-Algeciras
- Málaga – Nerja
Bedarf und Notwendigkeit
Die Linie C1 erfreut sich bereits großer Beliebtheit, da sie die Hauptstadt Málaga mit dem Flughafen Málaga-Costa del Sol, dem viertgrößten Flughafen des Landes nach Passagieraufkommen, sowie mit den Städten Torremolinos, Benalmádena und Fuengirola verbindet.
Obwohl die Strecke eine konventionelle, elektrifizierte Eisenbahnlinie ist, die teilweise zweigleisig ausgebaut wurde und in die bereits Investitionen geflossen sind, weist sie weiterhin Einschränkungen auf. Sie deckt den Mobilitätsbedarf der Bevölkerung nicht zufriedenstellend ab. Daher ist es notwendig, Optionen zur Verbesserung des Angebots zu prüfen, wie beispielsweise die Ertüchtigung der bestehenden Infrastruktur oder der Bau eines neuen Korridors.
Ausweitung des Bahnangebots
Darüber hinaus wird angestrebt, die Vorteile des Schienenverkehrs auch den übrigen Einwohnern der Costa del Sol zugänglich zu machen. Derzeit werden dicht besiedelte Gemeinden westlich von Fuengirola wie Estepona oder Marbella nicht von der Linie bedient, und auch die östliche Costa del Sol ist nicht angebunden.
Studie zur Rentabilität
Die Machbarkeitsstudie soll eine Bedarfsanalyse auf Basis eines eigens für dieses Vorhaben entwickelten Modells sowie eine finanzielle und sozioökonomische Rentabilitätsberechnung beinhalten. Die Ergebnisse der sozioökonomischen Rentabilitätsanalyse sollen als Entscheidungsgrundlage für die Realisierung des Gesamtprojekts oder von Teilabschnitten dienen.